Projektverlauf

Projekt Torfowiska i Wody

 

Was wurde erreicht?

 

Die Arbeiten im Vorhaben Moore und Gewässer wurden auf deutscher und polnischer Seite 2014 abgeschlossen. Für den Erfolg des Vorhabens waren einige große und viele kleine Schritte nötig. Über unsere Arbeit möchten wir Sie an dieser Stelle informieren.

 

 
Gewässer- und Moorsanierung
  • Das Krumme Fenn bei Lanke ist ein 3,2 Hektar großer abflussloser Moorstandort. Durch Wiederinstandsetzung von 125 Meter Graben zwischen dem Moor und dem benachbarten See Krumme Lanke im Winter 2011/2012 kann dort wieder Wasser aus dem See in das rund einen halben Meter tiefer gelegene Moor strömen. Der Wasserhaushalt des Moorstandortes profitiert nachhaltig von dieser Lösung.
  • Mit dem rund 8 Hektar großen Rabenluch bei Biesenthal – einer Senke, die sich etwa 300 Meter hinter den letzten Häusern Biesenthals in Richtung Sophienstädt auf der linken Seite befindet – wurde im Oktober 2011 ein ehemals stark entwässertes Kesselmoor als erster Standort im Projekt renaturiert. Dazu wurden die Enden der Entwässerungsgräben mit Lehm verplombt und das Grabensystem mit aus der Umgebung flach abgetragenen Torfsubstraten weitgehend verfüllt. Damit entstand die Grundlage für die Wiederbelebung des Kesselmoores. Wie es sich entwickeln wird, hängt auch vom Stand des Grundwassers ab, der an vier Meßstellen kontrolliert wird. In Zusammenarbeit mit der Stadt Biesenthal als Flächeneigentümer wurde der Kiefernbestand im Moor und im Einzugsgebiet ausgedünnt, um damit die Bedingungen für die Wasserversorgung des Torfkörpers zu verbessern. Wo derzeit nur schwarzbraune Erde zu sehen ist, soll es künftig eine moortypischen Fauna und Flora geben, in der vielleicht sogar der Sonnentau wieder heimisch wird. Eine Fläche von ein bis zwei Hektar ist dann wieder mit Wasser bedeckt, aus dem vereinzelte Gehölze sowie Totholz ragen und die wieder mit Torfmoosen, Wollgräsern und Sumpfporst bedeckt ist.
  • Nonnenfließ: Im Quellbereich des Fließes wurden noch im Winter 2011/2012 Torfdämme eingezogen, um das Fließ in die Breite zu zwingen. Flächig strömt es nun über die Torfe und versorgt diese mit dem nötigen Nass. An der Fischtreppe am Zainhammer Teich in Eberswalde wurde die Eingangssituation durch ein zusätzliches Einlaufbauwerk maßgeblich verbessert. Ein Becken vor dem Durchlaß trennt den Fischaufstieg vom Teich ab. In dem Becken und durch Borstenelemente im Durchlaß wird der Höhenunterschied zwischen dem Teich und der ersten Stufe im Fischaufstieg abgebaut. Die Maßnahme war notwendig, da der Teich nicht auf dem für den Fischaufstieg optimalen Stauziel gehalten werden konnte.
  • Am Pregnitzfließ wurde intensiv gearbeitet. Im Quellbereich, wo das Fließ noch "Strehlefließ" heißt, wurden Entwässerwässerungsgräben verschlossen und Querdämme eingebaut um hier das Moor hydrologisch zu stützen. Auf dem darauffolgenden Abschnitt bis zum Strehlesee wurden Gleiten und Pfahlreihen eingezogen, um an verschiedenen Stellen die Erlenbrüche besser mit Wasser zu versorgen und die vermoorte Rinne zu stabilisieren. Östlich von Sophienstädt und am östlichen Rand des Eiserbuder Sees wurden ebenfalls Gräben verschlossen, um die Moorflächen zu stabilisieren. Nördlich des Sees wurden Strömungslenker eingebaut und das Ufer abgeflacht. So kann sich auf diesem einst begradigten Abschnitt wieder ein mäandrierendes Fließgewässer mit sandig- kiesiger Sohle entwickeln. Die Gräben, der in das Fließ entwässernden Wiesen, wurden unwirksam gemacht.  
  • An den Samithseen zwischen Biesenthal und Eberswalde wurden im Zu- und Ablauf Querdämme eingezogen und Entwässerungsgräben verfüllt, um das Wasser in diesem wichtigen Feuchtgebiet zu halten.
  • Biesenthaler Becken: Mit der Sanierung eines Abschnittes, des Schlangengrabens, wurde die erste Maßnahme im Biesenthaler Becken erfolgreich umgesetzt. Der bis zu 2m tief eingeschnittene Graben wurde verfüllt. Eine funktionslose Verrohrung von 40m Länge wurde entfernt. Das Wasser fließt nun wieder in Geländehöhe, auch durch den Erlenbruch. So kann sich typische Moorvegetation dort wieder ansiedeln. Der Moorabbau durch Bakterien wird gestoppt und das Moor setzt weniger Treibhausgase frei.
  • Hellmühle: Am Auslauf des Hellsees in das Hellmühler Fließ wird ein unpassierbares Stauwehr abgerissen und durch eine Fischaufstiegsanlage ersetzt. So wird eine ökologische Durchgängigkeit für Fische und Kleinlebewesen geschaffen. 
 
Umweltbildung
  • Das Umweltbildungsprogramm mit neuen Medien ist in voller Fahrt. Die Waldschulen Bogensee, Buch und das Waldsolarheim bilden Padagogen zu den neuen Angeboten aus. Pilotklassen testen diese in den Einrichtungen. Mit GPS, historischen Karten, Kameras und einem ganzen Sack spannender Aufgaben zu den Themen Wald, Gewässern und Mooren, Veränderungen der Landschaft, geht es dann ins Gelände. Als Forscher vermessen die Kinder Bäume, kartieren Waldtypen, untersuchen Gewässer und diskutieren über den Wandel in der Landnutzung, der sich gut über die historischen Karten darstellen läßt. Lehrer und Pädagogen kontaktieren bitte bei Interesse die Waldschulen direkt, um bei dem Angebot mitzumachen
  • Der Infopunkt "Der Schleusengraf" in Grafenbrück ist ausgestattet. Am Fernradweg Berlin-Usedom gelegen lädt der Biergarten die Reisenden zur Rast ein. Was tun aber die Kinder, wenn die Eltern gemütlich sitzen? Ein Schleusenmodell, an dem Kinder selbst als Schleusenwärter agieren können, bietet Abwechslung. Immerhin ist der Finowkanal die älteste künstliche Wasserstraße Deuschlands. Ohne Schleusen wäre das nicht zu bewerkstelligen gewesen. Auch den Finowkahn kann man nun am Schleusengrafen modellhaft bestaunen. Dieser wurde im Original im Finowmaß in einer Länge von genau 40,2 m gebaut. Dies war das erste deutsche Binnenschiffmaß. Alle Schleusen des Kanals wurden nach dieser Vorgabe gebaut. Der ausgestellte Kahn ist dem Orginal nachempfunden und beherbergt neben einem Sandkasten auch eine mobile Bühne, so dass am Schleusengrafen auch kulturelle Outdoor-Veranstaltungen stattfinden können.
  • Der Infopunkt Naturparkbahnhof Melchow ist im Außenbereich ebenfalls fertiggestellt. Von hier starten die Wanderer meist entlang des Nonnenfließes bis nach Eberswalde oder durch die Melchower Binnendünen. Exponate erläutern Prozesse der Dünenbildung und hinter den Fenstern des Bahnhofs aufgespannte Banner zeigen einige berühmte Melchower, die sich mit den Dünen und der Entwicklung der Region beschäftigt haben. Dazu gibt es auch eine Hörstation. Wanderer auf dem Weg zum Nonnenfließ finden dort weitere Informationen und Hinweise auf Tafeln im Innen- und Außenraum des Bahnhofes.