Das Projekt
Das Nonnenfließ ist das ökologisch wertvollste Fließgewässer im Naturpark Barnim. Es speist sich aus Quellen in einem Moorgebiet bei Tuchen-Klobbicke und fließt in einem auf weiten Strecken ursprünglich erscheinenden Tal durch naturnahe Bruch- und Laubwälder, durch Röhrichte und Feuchtwiesen auf Eberswalde zu. Tief eingeschnitten mäandriert das Fließ durch die Barnimer Hochfläche; das typische Wechselspiel von Gleit- und Prallhängen ist hier gut zu beobachten. Die mancherorts hohe Fließgeschwindigkeit des Gewässers sorgt in Verbindung mit dem rauen Grund aus Sand und Kies für einen hohen Sauerstoffgehalt und einen guten Selbstreinigungseffekt des Wassers. Die Pflanzen- und Tierwelt im Gewässer und seinem Umfeld ist sehr artenreich. Ob Teufelskralle, Steinbeißer oder Waldschnepfe; ob seltene Fische, Pflanzen oder Vögel, sie alle finden hier ihren Lebensraum. Auf seinem letzten Abschnitt, zwischen Spechthausen und der Mündung in den Finowkanal, hat sich der Name Schwärze für das Fließgewässer eingebürgert.
Bei all diesen Qualitäten verwundert es nicht, dass das gesamte Gebiet „Nonnenfließ/Schwärzetal“ sowohl als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist als auch als ein besonders reizvolles Ausflugziel im Naturpark gilt.
Dennoch: Durch bis ins 17. Jahrhundert zurückreichende Eingriffe durch Menschen, die hier Mühlen betrieben, Teiche anlegten oder Wiesen trockenlegten, sind wichtige ökologische Parameter, wie Durchgängigkeit, Wasserrückhaltung, Strukturreichtum und Artenvielfalt, nachteilig verändert worden.
Mit dem Projekt „Ökologische Sanierung des Fließgewässereinzugsgebietes von Nonnenfließ und Schwärze“ sollten zwischen Juni 2006 und Mai 2009 diese ökologischen Defizite deutlich vermindert werden Für europaweit besonders schützenswerte Fischarten, wie Westgroppe und Nachneunauge, wurde eine deutliche Bestandsverbesserung im Naturpark angestrebt. Die langfristige Sanierung des Wasserhaushaltes im Einzugsgebiet des Fließgewässers stand ebenfalls im Fokus. Die Ausweisung von Retentionsräumen an Nonnenfließ und Schwärze diente dazu, bei anhaltend feuchter Witterung den Wasserrückhalt zu verbessern und so die Hochwassergefährdung für die Stadt Eberswalde zu minimieren sowie in Trockenzeiten das Wasserdargebot im Einzugsgebiet von Nonnenfließ und Schwärze zu erhöhen.